2013/12/25

Eindrücke

Hier bereits vorab ein paar Eindrücke meiner Zeit in Berlin (festgehalten von meiner grandiosen Polaroid-Kamera).

Mein wunderschönes (2tes) Zuhause.

Das Geschehen in Kreuzberg ständig im Blick - danke liebe Dachterrasse.

Mein treuer und rassiger Begleiter, Manfred. (Das schnittige Rennrad vorne im Bild.)

Abendliche Stimmung vor meiner Zimmerfenster. Der Fernsehturm war in Echt viel viel näher. Und die Farben viel viel leuchtender.

Zeit, mich anzupassen

Erst mal sorry - mir fehlte einfach völlig die Zeit, den Blog auf dem Laufenden zu halten. Je nachdem wie man's sieht, ein gutes oder ein schlechtes Zeichen. Ich finde es ein grandioses Zeichen. Nun ja, meine Meinung. Was sich in den letzten paar Wochen abgespielt hat, werde ich dennoch versuchen, hier festzuhalten.

Also, grob zusammengefasst, kam ich ohne Job und wie Pudding nach einer 12h Zugfahrt in Berlin an. Nun ja, immerhin hatte ich bereits mein WG-Zimmer für einen Monat auf sicher. Doch Surprise Surprise: Die im Internet so fabelhaft aussehende und angepriesene 3er-WG stellte sich als ziemlich heruntergekommene 10er-WG raus!


10er-WG - ja verdammt, sowas gibts noch!!

Abgesehen davon, dass meine Mitbewohner kein Deutsch oder Englisch sprachen, mir alle zwei Tage neue Gesichter auf dem Flur entgegen kamen und man sich bloss mit Mundschutz und Handschuhen in die Küche wagte, wollten die lieben Herren und Damen irgendwie auch gar kein Socialising betreiben. Schade, aber sollte mir nur Recht sein. 1. konnte ich in Ruhe schlafen und 2. duschen. Für den Anfang reichte mir das vollkommen.

Die im Voraus bezahlte Monatsmiete war für mich auch gleichzeitig eine Deadline. Sollte ich bis Ende des Monats keinen Job gefunden haben, würde ich wieder zurück in die Schweiz ziehen. (Keine Kohle, kein Aufenthalt in Berlin. Ganz einfach.)

So verbrachte ich die meisten Tage damit, durch Berlin zu düsen, süsse Cafés aufzustöbern, eine Bewerbung nach der anderen zu schreiben und dazu leckere Latte Macchiatos zu schlürfen. In ganz aussergewöhnlichen Fällen liess ich mich auf was exotisches wie Ananas-Minze-Smoothies ein. Saulecker übrigens!

Bereits in dem Gedanken, nun bei Starbucks verwöhnten Touris Kaffe brühen zu müssen, bekam ich abends um 10.30 einen Anruf von dem Medienunternehmen, bei welchem ich mich ein paar Tage zuvor vorgestellt hatte. Ich hatte die Praktikumsstelle!! Himmelherrschaftszeiten, wie ich mich gefreut habe! Da sich meine Mitbewohner (zu diesem Zeitpunkt bestehend aus 2 Russen, 1 Französin, 4 ChinesInnen und 2 Japanern) einen Dreck dafür interessierten, feierte ich diese Nachricht standardgemäss mit einem Bier und einer Kippe auf meinem Fenstersims. Auch wenn es nicht den Anschein haben mag, es war herrlich.


2013/09/15

Von heute auf Morgen

Da bekam ich das Angebot meines Lebens - ein Praktikum bei einem bekannten Musiclabel in Berlin! Ohne zu zögern habe ich von heute auf Morgen mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt: Lehrvertrag frühzeitig aufgelöst (immerhin hatte ich meinen Abschluss schon in der Tasche), WG-Zimmer in Berlin gemietet, vergessen mich von allen Freunden zu verabschieden bzw. Bescheid zu geben, dass ich bald weg bin (aber hey, wofür gibts Facebook? Ein fettes Dankeschön hiermit für deine treuen Dienste unangenehmen Konfrontationen mit dem Ex und ähnlichen Wesen aus dem Weg zu gehen) und den Koffer in allerletzter Sekunde noch gepackt. Tschüss Büsis - ich schnuppere dann mal Grossstadt-Luft!

Dass einem das Leben hin und wieder gerne den Mittelfinger zeigt, habe ich ein paar Stunden vor meiner Abreise erfahren. "Sorry, haben uns kurzfristig für einen anderen Praktikanten entschieden. Vielleicht probierst du es in sechs Monaten noch einmal", - Zitat aus dem Mail meines Chefs. Oder fast Chefs. Oder Vollpfosten, wie ich ihn so gerne nenne.

VERDAMMT WAS SOLL DAS?! In zwei Tagen hätte ich bei denen mein Praktikum beginnen sollen, innerhalb von einer Woche habe ich alles notwendige organisiert, und nun lassen die mich kurzerhand wieder fallen?!

In den Zug Richtung Berlin bin ich dennoch eingestiegen. Was ich meinen Eltern gesagt oder eben nicht gesagt habe, wie die Fahrt nach Berlin verlaufen ist und was mich die ersten Tage in Berlin erwartete, dies erfahrt ihr dann im nächsten Post.